Der Galopprennsport im Visier
Der Galopprennsport verliert in letzer Zeit immer mehr seine sein schönes Gesicht. Immer öfter geraten schockierende Zwischenfälle ins Licht der Öffentlichkeit, welche den Rennsport in ein sehr schlechtes Licht rücken.
Vor allem aus den vereinigten Staaten und bestimmten Rennorten in Osteuropa eilt ein schlimmer Ruf voraus.
Im Mai ereignete sich in Leipzig auf vollbesetzer Tribüne ein schlimmer Rennunfall, nachdem ein Pferd eingeschläfert werden musste.
Im Vorjahr ist ein amerikanisches Galopprennpferd, die Stute Eight Belles, kollabiert und hat sich dabei so schwer verletzt, dass sie sofort mitten auf dem Derby-Kurs eingeschläfert werden musste.
Ein weiterer, recht gravierender Fall, der international Aufsehen erregte, ist der des Hengstes Barbaro.
Barbaro lief innerhalb von zwei Jahren sechs Rennen, die er alle gewann.
Darunter am 6.5. 2006 das 132. Kentucky Derby mit fast acht Längen Vorsrung.
Bei einem so guten Pferd ist der Wunsch nahe liegend, es an die Tripple Crown heranzuführen.
Bestimmt hatten die Besitzer, das Ehepaar Jackson das ins Auge gefasst, denn bereits am 20. Mai stellten sich den Hengst im Preakness vor, dem zweit wichtigsten Rennen auf dem Weg dorthin.
Schon vor dem Start,spreng der Hengst verfrüht aus der Startmaschine und musste aufgehalten werden.
Nach dem Start, etwa 100m in der Bahn fiel er zurück und brach ein. Schnell war klar. dass er sich das rechte Hinterbein gebrochen hatte.
Der Hengst wurde 5 1/2 Stunden operiert und bekam eine Platte und 26 Schrauben in sein Bein, die den vielfachen Splitterbruch halten sollten. 8 Monate lang wurde danach der Hengst mit großem Aufwand gepflegt in der Hoffnung, in wieder soweit herzustellen, dass er seinen bereits eingehenden Deckbestellungen nachgehen kann. Doch es war alles umsonst.
Barbaro musste wegen Hufrehe an drei Hufen eingeschläfert werden.
Es gibt noch viele andere Beispiele.Die Rennstute Ruffian, gewann 10 Rennen und brach sich beim ihrem letzten, als Führende ein Vorderbein. Leider hat auch sie den Kampf verloren.
Zu den härtesten Rennen weltweit gehören wohl das Valka Pardubicka in Tschechien und das Grand National in Aintree , England.
Böse Zungen behaupten, dass in Pardubice sowieso nur Pferde gestartet werden, wie ohnedies für den Schlachter bestimmt sind.
Wenn das stimmt, dann haben es aber viele Pferde geschafft, dieses Vorurteil zu Nichte zu machen.
Wenn man die Siegerlisten von Pardubice und Aintree vergleicht, fällt einem schnell auf, dass Pardubice sogar mehrmals von den gleichen Pferden gewonnen wurde, wärend dies in Aintree nur einem Pferd gelang: Red Rum.
Selbverständlich kann ich nicht abstreiten, wie gefährlich diese Rennen sind. Doch es gibt kleinere, jedoch weit gefährlichere Rennen. Etwa das Palio in Sienne, bei dem es lediglich um die Vorherrschaft eines Stadtbezirkes geht und nicht um eine Leistungsprüfung, als welche andere Rennen einzustufen sind.
Es kann unendlich viele Ursachen haben, wenn sich ein Pferd bei einem einfachen Rennen so schwer verletzt, dass es nichtmehr zu retten ist. Es kann über- oder untertrainert sein, der Boden, die Tagesform.
Natürlich ist ein Rennpferd in erster Linie dazu da Geld zu machen, der Rennsport eine Unterhaltungsveranstaltung geworden. Doch wenn man sieht, wie es Pferden in anderen Situationen geht, kommen einem die Zwischenfälle im Rennsport niedlich klein vor.
Volksbelustigungsveranstltungen welche, keiner Prüfung dienen, sondern ohne Rücksicht auf Verluste durchgeführt werden, zeigen einem wie grausam der Mensch wirklich sein kann.
Untersuchungen über Verletzungen bei Rennpferden haben gezeigt, dass gute Trainer, die viele Erfolge einfahren, auch am wenigsten verletzte Pferde haben. Das einzige, was heute schlechter sein kann, als noch vor einigen Jahren, ist der Mangel an Pflegepersonal im Rennstall.
Dieses Problem haben wir aber überalll, wo mit Tieren im großen Stil Geld verdient wird.
Und: es gibt auch Gegenbeispiele:
Etwa der Derbysieger Luciano, welcher als Zweijähriger so verletzt war, dass man erwog ihn zu töten. Auch Red Rum war in jungen Jahren des öfteren lahm, weswegen er mehrmals den Besitzer wechselte.
Trotzdem ist er dreißig Jahre alt geworden. Der Vollblüter Three Bars war ebenfalls des Öfteren verletzt und wurde dennoch einer der Gründerväter der Quarterhorsezucht. Der Unterschied ist nur, dass diese Fälle nicht so weit verbreitet werden, und sie daher keiner weiß. Sehr wichtig ist es auch zu wissen, dass die meisten Unfälle ( 90 %) im Training passieren und nicht in den Rennen. Menschen, die tagtäglich mit Vollblutpferden arbeiten, sagen, das Vollblut sei das am besten gepflegte und gehegte Pferd überhaupt.
Was also letztlich die genaue Ursache eines solchen Unglücksfalles wie Barbaro war, können nur die Zuständigen selbest herausfinden.
Wenn man kritiseiren will, könnte man höchstens sagen, dass Barbaro nach seinem Fehlstart nicht auf evtl. Verletzungen kontrolliert worden, sondern gleich wieder in die Startbox zurückgeschoben wurde.
Wenn man sich den Rennfilm genauestens ansieht, hat man das Gefühl, dass sich der Hengst bereits dort eine leichte Verletzung zugezogen haben könnte.
Ich denke nicht, dass irgendein Vollblubesitzer oder Trainer seinem Pferd absichtlich schaden will.
Auf Seiten des Menschen, gibt es freilich Einstellungen, die ich auch nicht verstehe und nicht nachvollziehen kann.
Zum Beispiel, dass man ein Pferd , nur weil es gut läuft überall startet. Jedoch kann man auch in diesem Punkt keine Pauschalverurteilung abgeben, denn die Renngeschichte hat gezeigt, dass auch Pferde, die " überall" gestartet werden, gesund von der Bahn abtreten können.Man denke an die Stute Dahlia, welche 26 Rennen gewann, davon 11 Gruppe 1 Rennen. Sie schlug dabei sogar einige Hengste.
Als Fazid lässt sich sagen, dass der Galopprennsport schlicht als eine Leistungsprüfung anzusehen ist, deren Ziel die Selektion ist.
Tierschützer haben in Zwischen auchschon erreicht, dass möglichst viele Rennpferde nach ihrem Austritt aus dem Sport weitervermittelt werden. Viele Pferdefreunde engagieren sich dabei und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es jedem Besitzer lieber ist, sein Pferd kommt in Gute Hände, als jede andere Option.
Wer also den Vollblutpferden wirklich helfen will, der kann sich durch die Übernahme eines solchen Pferdes Rosen verdienen.